Im Alltag mit unserem Hund stehen wir immer mal wieder vor erzieherischen Herausforderungen. Sei es die Leinenführigkeit, der Rückruf oder das Training für eine sportliche Prüfung, wie die Begleithundeprüfung. Wir setzten uns Ziele, die wir mit unserem Hund im Laufe seines Lebens erreichen möchten. Aber was sind Ziele eigentlich? Woher kommen sie? Wie definiere ich ein Ziel? Und wie erreiche ich meine Ziele?
Wir setzten uns Ziele, die wir mit unserem Hund im Laufe seines Lebens erreichen möchten.
Aber was sind Ziele eigentlich? Woher kommen sie? Wie definiere ich ein Ziel? Und wie erreiche ich meine Ziele?
Was ist ein Ziel?
Ein Ziel ist etwas, worauf jemandes Handeln, Tun o. Ä. ganz bewusst gerichtet ist,was jemand als Sinn und Zweck, angestrebtes Ergebnis seines Handelns, Tuns zu erreichen sucht.
Einfacher gesagt: ein Ziel ist etwas, worauf man mit einer bestimmten Absicht hinarbeitet. Man handelt und denkt in dem Bewusstsein, ein bestimmtes Ergebniszu erreichen.
Woher kommt ein Ziel?
Ziele entstehen meistens aus einer Motivation heraus. Diese kann intrinsisch (von innen heraus) oder extrinsisch (von außen beeinflusst) entstehen.
Beispiel:
Ich möchte, dass mein Hund sicher auf den Rückruf hört, weil ich Angst habe, dass ich ihn sonst verliere, er überfahren wird etc. (intrinsisch).
Ich möchte, dass mein Hund mich immer anschaut, wenn er im Fuß läuft, weil es so für die Begleithundeprüfung erwünscht ist (extrinsisch).
Natürlich spielen unsere Gedanken und Gefühle dabei eine entscheidende Rolle. Bewerten wir unser Ziel als unwichtig oder weniger wichtig als andere Dinge, erreichen wir unser Ziel gar nicht oder in abgeschwächter Form.
Wie definiere ich ein Ziel?
Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Ziel zu definieren. Persönlich würde ich Dir jedoch raten, es nach der SMART Methode zu tun.
S-spezifisch
M-messbar
A-attraktiv
R-realistisch
T-terminiert
Spezifisch
Dein Ziel sollte konkret sein, Du solltest ein klares Bild davon vor Augen haben. Frage Dich:
„Wie soll mein Ergebnis ganz genau aussehen?“
Beispiel: Leinenführigkeit
„Ich möchte, dass mein Hund schön an der Leine gehen kann.“
(Falsch! Das ist ein Wunsch)
Mein Ziel ist es, dass mein Hund an locker hängender Leine läuft. Der Karabiner soll sich nicht heben, es soll zu keinem Zeitpunkt Spannung auf der Leine sein. Mein Hund achtet auf mich. Wenn ich stehen bleibe, bleibt er auch stehen. Wenn ich anlaufe läuft er zugleich mit. Wenn ich die Richtung wechsle, geht er sofort in dieselbe.“ (Ziel!)
Messbar
Frage Dich: „Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?
“Erstelle Dir Deine eigene Prüfungssituation oder gehe zu einer Prüfung, falls es möglich ist.
Beispiel: Leinenführigkeit
Eigene Prüfung: Ich gehe mit meinem Hund samstags durch die Innenstadt und er läuft so oder besser, wie ich es mir vorher spezifisch definiert habe.
Gestellte Prüfung: Ich laufe die Begleithundeprüfung mit meinem Hund und bekomme ein „Vorzüglich“ für die Leinenführigkeit.
(Das hier sind Beispiele, die je nach Zieldefinition individuell abweichen. Jedes Mensch-Hund-Team hat andere Prioritäten im Leben!)
Attraktiv
Ich bin ein großer Fan von Visualisierung und kann es Dir von ganzem Herzen empfehlen.
Stelle Dir Dein Ziel vor Deinem inneren Auge vor.
Frage Dich, wie es aussieht, welche Emotionen damit verbunden sind, wer ist bei Dir, was denkst Du und was fühlst Du in dem Moment, wo Du Dein Ziel erreicht hast.
Du kannst Deine Visualisierung in Form einer Meditation machen und/oder es als Tagebucheintrag für die Zukunft aufschreiben. Unser Gehirn arbeitet gerne mit Bildern und kann sie sich besser einprägen.
Realistisch
Ganz wichtig: Sei ehrlich mit Dir selbst und Deinem Hund. Dein Ziel darf ruhig hochgesteckt sein. Es sollte Dich aber auch nicht überfordern.
Beispiel (übertrieben): Du hast Dir einen Hund aus dem Tierschutz geholt, der noch nie an der Leine lief und baust gerade erst eine Bindung zu ihm auf. Dein Ziel ist es, in einem Monat die Begleithundeprüfung zu bestehen. Ihr übt fleißig und habt erste Erfolge, trotzdem ist Dein Hund in der Prüfung überfordert und ihr werdet disqualifiziert.
Solche Erlebnisse mögen uns nicht immer aufhalten, trotzdem frustrieren sie uns und wir verbinden die Zielsetzung mit negativen Gefühlen, wie z.B. Scham, Angst, Traurigkeit.
Setze Dir also ein erreichbares Ziel. Auch kannst du Dir ein hohes Ziel setzten und dieses in kleine Miniziele zerlegen. So hast Du in kleineren Abständen Erfolgserlebnisse, bleibst motiviert und erreichst am Ende Dein großes Ziel!
Terminiert
Ohne Zeitplan geht es nicht. Stell dir vor, Du hättest zu Schulzeiten keine zeitliche Begrenzung für Deine Hausaufgaben gehabt. Hättest Du sie je gemacht? Eher nicht!
Setze Dir also eine Deadline. Am besten erzählst Du sogar noch Familie und Freunden von dieser Deadline oder meldest dich wirklich zu einer Prüfung, einem Turnier etc. an. Du kannst Dir auch einen Spinning Partner suchen, der auf einem ähnlichen Leistungsstand wie Du und Dein Hund ist.
So könnt ihr gemeinsam Schritt für Schritt Eure Ziele erreichen und Euch gegenseitig überprüfen.
Wie erreiche ich meine Ziele?
Es gibt drei Dinge, die Du befolgen kannst:
1. Schreibe Dir Dein Ziel nach der SMART Methode auf
2. Suche Dir Gleichgesinnte: Finde Deinen Spinning Partner, Facebook, Instagram und Co eröffnen Dir sogar die Möglichkeit, es weltweit zu tun!
3. Reflektiere Dich, wenn etwas schiefläuft, aber vor allem, wenn Du Dein Ziel erreichst. Schreibe Dir auf: Warum lief etwas gut oder schlecht? Was hat mich motiviert? Wer hat mich motiviert? Wie bin ich vorgegangen?
Ein Trainingstagebuch ist dabei Goldwert 😉
Vergiss vor allem nie den Spaß, den Du mit Deinem Hund hast! Zu viel Ehrgeiz ist weder gut für Deinen Hund noch für Dich selbst.
Bleib LOCKER!
Viel Spaß beim Ziele erreichen!
Wünscht Sarah von frei-nachschnauze.de